Sommerreifen: Eigenschaften und Material
Zur Herstellung jedes Autoreifens wird Kautschuk verwendet, der seit 1909 auch künstlich hergestellt wird. Heutzutage ist das Gummi von Sommerreifen ebenso wie von allen anderen Reifen ein Gemisch aus Naturkautschuk und Synthesekautschuk und macht etwa 40 Prozent eines jeden Reifens aus. Eine Gummimischung für Sommerreifen enthält weniger Kautschuk, damit der Pneu bei hohen Temperaturen nicht weich wird. Demnach verhält sich das Gummi eines Sommerreifens bei tiefen Temperaturen anders als das eines Winterreifens und verhärtet bei Schnee und Kälte, was dazu führt, dass die Reifen an Haftfähigkeit (Grip) verlieren. Das wiederum führt zu Problemen beim Bremsvorgang, der Seitenführung und erzeugt ein schlechteres Lenkverhalten. Neben dem Kautschuk werden bei der Herstellung von Sommerreifen außerdem Materialien wie unter anderem Stahl, Nylon, Ruß, Kohlenstoff, Öle sowie Harze verwendet. Für den Prozess der Vulkanisierung, der von James Goodyear erfunden wurde und dazu dient, den Reifen elastischer zu machen, werden zudem Chemikalien wie Schwefel und Zinkoxid verarbeitet.
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Sommerreifen ist die Profiltiefe. Diese sollte mindestens 1,6 mm aufweisen. Wird dieser Wert unterschritten, besteht Gefahr. Fährt ein Auto mit abgenutzten Sommerreifen, können diese ihrem Zweck nicht mehr entsprechen und verlieren bei einer großen Menge an Wasser auf der Fahrbahn den Halt und es kommt zum sogenannten Aquaplaning. Ist der Reifen abgefahren, greift der Wischkanteneffekt nicht mehr. Dieser sorgt dafür, dass das Wasser durch das Reifenprofil hindurch läuft und somit auch bei Regen eine gute Bodenhaftung gewährt. Das Reifenprofil sollte also regelmäßig überprüft werden, ansonsten könnten hohe Kosten anfallen.
Wenn Sommerreifen überwintern…
Im Oktober sollte der Sommerreifen durch den Winterreifen ersetzt werden. Idealerweise sollte die Lagerung kühl, trocken, dunkel und nicht zu stark belüftet erfolgen. Dafür bieten sich zum einen Keller oder Garagen und zum anderen die Einlagerung in einem KFZ-Betrieb an. Wer seine Reifen professionell wechseln lässt, kann sie anschließend gleich für eine geringe Lagerungsgebühr dort lassen. Vor dem Einlagern, ob privat oder in einer Werkstatt, sollten die Räder auf Profil und Zustand. gecheckt werden. Der Luftdruck sollte vor der Lagerung um etwa 0,5 bar über den vorgegebenen Herstellerangaben liegen, weil ein Reifen auch dann an Druck verliert, wenn er nicht benutzt wird. Sommerreifen sollten übereinander liegend gestapelt werden. Als Alternative haben sich auch sogenannte „Felgenbäumen“ oder Wandhalterungen für Reifen bewährt.